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Reiseweg

Die Anreise

Ein Reiseweg von 2200 km ist schon etwas Besonderes. Den wollte ich ausführlich mit dem Zug erleben.

So stieg ich in Rottenburg in den Zug, und mit Umsteigen in Bad Niedernau1, Tübingen, Stuttgart und Mannheim ging es zuerst einmal nach Paris. Dort musste ich mit der Metro von Paris-Est nach Paris Austerlitz. Wie man mir sagte, ist es gar nicht schwierig, sich mit der Metro zurechtzufinden: Am Schalter erhält man einen Plan und das Ticket. Nun braucht man nur noch den Hinweistafeln zu folgen. Nach ca. 30 min war ich schon am Ziel.

In Madrid und Barcelona ist es genauso einfach wie in Paris mit der Metro zu fahren.


Blick auf Sacré Coeur in Paris

In Paris Austerlitz hatte ich genügend Zeit, um an die Oberfläche zu steigen, auf einer Seine-Brücke einen Blick auf Sacré Coeur zu werfen und mich im botanischen Garten zu stärken.

Die Nacht über fuhr ich mit dem Schlafwagen nach Madrid. Dort ging erst um 8 Uhr die Sonne auf, als ich gerade im Speisewagen bei herrlicher Aussicht frühstückte. Mit der Metro musste ich dann von Madrid-Chamartin nach Madrid-Atocha-Estacion. Weiter ging's mit dem superschnellen AVE (Zeitschriften, Getränke, Kopfhörer und Imbiss im Preis inbegriffen) nach Sevilla.

Die 28 Stunden Hinreise waren ein lohnendes Erlebnis.

Der Torre del Oro in Sevilla
Der Torre del Oro (Goldturm) in Sevilla

Und nun war ich in Andalusien, das vom 8. Jahrhundert bis ins Mittelalter (Sevilla bis 1248, Granada bis 1492) unter arabischer Herrschaft aufblühte. Moslems, Christen und Juden lebten friedlich miteinander. Die Mauren waren Künstler, die hervorragende Bauwerke selbst nach der Reconquista durch die christlichen Könige schufen. Die islamische Kunst und den Mudéjarstil kann man an vielen Orten noch bewundern. Die Eroberer waren von dieser Kunst wohl so begeistert, dass sie wenig davon zerstörten.

Später hieß es dann: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen". Die Araber und Juden wurden unterdrückt und vertrieben, was zur Folge hatte, dass das Handwerk verkümmerte und zum Beispiel die Bewässerungen nicht mehr funktionieren.

1) Immer, wenn ich alleine verreise, ruft mir meine Frau oder mein Sohn nach:

Vergiss nicht: In Bad Niedernau umsteigen!

Warum?
Antwort: Bei dieser ausgeklügelten Fahrt stieg ich in Rottenburg in den Zug nach Horb - wie immer, wenn wir Richtung Zürich fuhren. Ich erwischte sogar den vorhergehenden Zug, da ich viel zu früh am Bahnhof war. Im Zug schaute ich nach, auf welchen Bahnsteig ich in Horb eilen musste. Zu meinem Schrecken sah ich, dass der nächste Umsteigebahnhof nicht Horb sondern Tübingen lautete. Ich fuhr in die verkehrte Richtung! Mir entfuhr ein Laut, den ich hier nicht wiedergeben will. Habe ich jetzt etwa die ganze Fahrt vermasselt?

Die Mitfahrenden drehten sich erstaunt nach mir um.

In Bad Bad Niedernau (5 km hinter Rottenburg) stieg ich aus. Und: Zum Glück kam wenig später mein Zug nach Tübingen. Dort konnte ich planmäßig umsteigen. Ab da verlief die Fahrt einwandfrei.
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