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Jubiläum 100 Jahre Ortsgruppe Kilchberg des Schwäbischen Albvereins

Samstag/Sonntag, 21./22. Mai 2011



Ein großartiges Jubiläumsfest mit umfangreichem Programm konnte am vergangenen Wochenende im erweiterten Dreschschuppen und auf der Schulwiese gefeiert werden. Alle Gruppen waren mit sehr schönen Vorführungen beteiligt und zeigten ihr Können. Zum ersten Mal konnte man die Volkstanzgruppe in der neuen Neckartaltracht bewundern.

Das Jodlerdoppelquartett aus Kilchberg am Zürichsee bereicherte das musikalische Programm an beiden Tagen und sang auch beim ökumenischen Gottesdienst, der außerdem vom Posaunenchor umrahmt wurde. Neben den Gästen vom Zürichsee waren auch die Gemeindepräsidentin und die Mitglieder des Gemeinderats aus Kilchberg Baselland anwesend.

Am Samstagabend konnten langjährige Mitglieder geehrt werden, darunter Erna Bürker für 75-jährige Mitgliedschaft. Oberbürgermeister Boris Palmer hielt am Sonntag die erste Festansprache und überbrachte die Glückwünsche und das Geschenk der Stadt. Außerdem würdigte er das langjährige aktive Engegement des ehemaligen Gemeindeschreibers Beni Bürgisser aus Kilchberg am Zürichsee für die Partnerschaft und überreichte ihm die Hölderlinplakette. Der SAV-Hauptjugendwart Heiko Herbst zeichnete die Verdienste des Vertrauensmanns Siegfried Bürker um Natur, Heimat und Wandern mit der Georg-Faber-Medaille in Kupfer aus. Zahlreiche Musik- und Tanzdarbietungen, ein offener Volkstanz auf der Schulwiese und das Spiel ohne Grenzen der Vereine ergänzten den Festakt am Sonntag.


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Schwäbisches Tagblatt 24.05.2011

Eine fast ideale Ortsgruppe
Viel Lob zum hundertjährigen Bestehen des Albvereins

Es war ein langes Wochenende für die Albvereinler aus Kilchberg. Im Dreschschuppen feierten sie das hundertjährige Bestehen ihrer Ortsgruppe – mit viel Musik, Theater, Tanz und einem Festakt.
von WOLFGANG ALBERS

Kilchberg. Draußen krachten die Böller, drinnen dampfte der Schweinebraten – zünftig ging's zu am Sonntag im Dreschschuppen samt Festzelt. Die auf der Bühne hatten es manchmal nicht leicht, gegen die ausgelassene Stimmung anzureden.

In ganz besondere Schale geworfen hatte sich Siegfried Bürker, der Erste Vorsitzende der 250 Mitglieder zählenden Ortsgruppe. Weißer Mantel, rotes Wams, Hirschlederhose, Dreiecks-Hut: So kleidete sich der Kilchberger Bauer an Festtagen im Jahr 1827. Das hat damals der Baron Wilhelm von Tessin aufgeschrieben, und diese Aufzeichnungen haben die Kilchberger im Schlossarchiv gefunden. Daraus wurde jetzt die offizielle neue Tracht der Albvereins-Volkstanzgruppe – Kilchberger Neckartal-Tracht genannt und zum Jubiläum der Öffentlichkeit vorgestellt.

Siegfried Bürker lobte seine Mitglieder: „Die Ortsgruppe hat eine beeindruckende Breite vieler Helfer und Organisatoren: Keiner befürchtet, dass er zuviel tut.“ So sei eine Besonderheit, dass die Ortsgruppe seit 1949 einen großen Unterhaltungsabend bestreitet – komplett aus dem Reservoir der eigenen Leute.

Dann begrüßte Bürker den ersten Redner: Oberbürgermeister Boris Palmer, den er persönlich als Albvereins-Mitglied geworben hatte. Der OB kam durchnässt ins Zelt, bei der Anfahrt mit dem Fahrrad hatte ihn die Regenfront erwischt. „Ich kann ja nicht mit dem Auto zum Albverein kommen“, sagte er tapfer und begann, die Albvereinler für die Grünen zu vereinnahmen.

Auch Grüne wandern gern auf der Alb
„Was der Albverein tut, nämlich das Naturerlebnis zu suchen und dabei in der Nähe zu bleiben, statt in die Ferne zu fliegen, ist sehr modern und das, was auch wir Grüne wollen.“ Deshalb passe der Albverein hervorragend zum neuen Ministerpräsidenten: „Winfried Kretschmann geht auch am liebsten auf die Alb.“ – Also: „Wir sind miteinander auf dem Weg in die Zukunft.“

Aber Palmer erinnerte auch an Gemeinsamkeiten in der Vergangenheit: an den Widerstand gegen einen Stausee im Bühler Tal, der Kühlwasser für ein Atomkraftwerk Mittelstadt hätte bereitstellen sollen. Die Harmonie könnte allerdings getrübt werden. Die Landesregierung plant Windkraftwerke im Revier der Albvereinler: am Albtrauf. Deshalb sei es wichtig, die einzubinden, die die Alb schützen: „Auch die Albvereinsmitglieder sollen zufrieden sein.“ Fürs erste sind sie es in Kilchberg: Der OB hatte einen 500-Euro-Scheck mitgebracht.

Dann sang wieder der Junge Chor Kilchberg, der die Ansprachen ebenso gliederte wie das Jodler-Doppelquartett, Jochen Westhoff und Söhne und die Jugendgruppen JuTaKi.

Vom Hauptverein war Heiko Herbst gekommen, der Hauptjugendwart. Er lobte die seit über 60 Jahren erfolgreiche Kilchberger Jugendarbeit: „Sicher ein Grund, warum der Verein im Schnitt so jung ist. Viele Ortsgruppen wären froh, wenn sie so eine Jugendarbeit hätten.“

Heiko Herbst skizzierte die Merkmale einer idealen Albvereins-Ortsgruppe – und fand sie in Kilchberg umgesetzt. Etwa zum Thema Nachhaltigkeit, weil die Kilchberger ihre Ausflüge mit Bahn oder Bus machen. Überhaupt die Ausflüge: „Ihre Aufzählung liest sich wie eine Hitparade der schönsten Wanderungen Europas.“ Selbst die Tracht sei etwas Besonderes: nicht zusammengestoppelt etwa mit Anleihen aus Bayern, sondern alles aus Kilchberg. Und: „Das Ehrenamt hier leistet unzählige, unbezahlbare Stunden.“ Dabei galt sein besonderer Blick dem Vorsitzenden Siegfried Bürker, der 1980 das Amt vom Vater übernommen hatte. Weil Gustav Bürker den Verein mitbegründet hatte, decken sich Familien- und Vereinsgeschichte komplett. Wohl auch ein Grund, dass Heiko Herbst für Siegfried Bürker die Georg-Fahrbach-Medaille mitgebracht hatte, die höchste Medaille des Vereins.

Ein Medaille für den Vorsitzenden
Initiiert hatten das hinter Bürkers Rücken seine Mitstreiter im Ausschuss, für die Gerold Peter Hein die Motivationskünste des Vorsitzenden lobte: „Wir merken gar nicht, dass wir schaffen – und es ist geschafft.“

Dem Lob schloss sich Ortsvorsteherin Gundi Reichenmiller an, samt 250-Euro-Spende. Viele glückliche Umstände müssen zusammenkommen, um einem Verein 100 Jahre Existenz zu ermöglichen, sagte sie: „Dazu gehört das Engagement vieler Generationen. Kontinuität und Verlässlichkeit sind Kennzeichen der Ortsgruppe“, die das Dorfleben bereichere und eine vorbildliche Jugend- und Seniorenarbeit habe: „Das ist zukunftsweisend.“